Reisebericht Kolumbien
Kaffee und Kultur im Überfluss
Manuel Lieberherr

Manuel Lieberherr

Autor des Reiseberichts

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Kaffee und Kultur im Überfluss

Die Reise, ins sicher seit dem Disney-Film «Encanto» noch bekannter gewordene Kolumbien begann für uns mit einem Direktflug von Zürich nach Bogota. Seit rund einem Jahr fliegt die Edelweiss zweimal pro Woche direkt die kolumbianische Hauptstadt an.   
Die Flughöhe hilft einem gleich bei der Akklimatisation, schliesslich liegt die 9-Millionen Einwohner Stadt auf rund 2625 Metern über Meer.

Nach einer, Jetlag bedingten eher kurzen Nacht, ging es für uns noch höher hinaus. Unser Ziel: der bei Touristen und Pilgern gleichermassen beliebte Monserrate-Gipfel. Im Gegensatz zu den sportlichen Einwohnern Bogotas nahmen wir den Aufstieg nicht zu Fuss in Angriff, sondern fuhren mit der Zahnradbahn. Nicht nur die 3152 Meter Höhe machten das Atmen schwer, sondern auch die atemberaubende Aussicht über die Metropole. Die ganze Stadt überblickend wird einem die Dimension erst richtig bewusst. Um die Ausmasse der Stadt besser zu verstehen, muss man in den Alltag der BewohnerInnen eintauchen. Und wo geht das am besser als auf einem lokalen Markt?

 

Wohl auf keinem anderen Markt als dem «Mercado Paloquemao» lässt sich der vielfältige Puls der Stadt fühlen. Hier taucht man in eine farbenfrohe Welt voller unbekannter Früchte, Gemüse und Gerüchen ein. Besondere Empfehlung: mit einem lokalen Guide lernt man während des Besuchs enorm viel über die Kultur und das Angebot. Zusätzlich kann man sich durch die diversen frischen Früchte probieren.

Nach dem Markrundgang besuchten wir das Viertel «La Candelaria». Früher eine berüchtigte Ecke Bogotas, mauserte sich der Stadtteil in den letzten Jahren zu einem der angesagtesten Viertel der Stadt. Besonders Kulinarik- und Street-Art Fans kommen hier auf ihre Kosten.

Fussläufig ist der Plaza de Bolivar und das Regierungsgebäude erreichbar. Ebenfalls in der Umgebung befindet sich das Botero-Museum. Auf den berühmten Künstler sind die Kolumbianer besonders stolz. Das Museum wurde von Botero höchstpersönlich der Stadt geschenkt und ist für alle kostenlos. Wenn man noch mehr über die Geschichte Kolumbiens erfahren möchte, dann empfiehlt sich ein Besuch im «Museo del Oro», dem Goldmuseum. Über 34'000 Exponate, die grösste Sammlung prähispanischer Goldschmiedekunst weltweit, erzählen die Geschichte der indigenen Kulturen.


Nach etwas mehr als 24 Stunden ging es für uns bereits weiter. Nächster Halt war das Cocora-Tal in der Kaffeezone. Das Aufstehen war ein krasser Gegensatz zu Bogota: umgeben von einer wunderschönen Natur hört man im Boutique-Hotel Sazagua Cocora einzig die Vögel pfeifen. Als erster Programmpunkt am Morgen stand ein Besuch auf der Kaffeefarm «La Morelia» an. Für mich als Kaffee-Liebhaber ein Highlight. Aus erster Hand lernten wir den ganzen Herstellungsprozess kennen. Von der Blüte, der Ernte, der Röstung bis zum fertigen Kaffee in der Tasse.

Innerhalb der Kaffeezone liegt auch das kleine Dorf Salento. Wer den Film «Encanto» gesehen hat, dem wird das Dorf sicherlich bekannt vorkommen. Berühmt geworden ist das Dorf insbesondere wegen den farbenfrohen Häuserfassaden und den üppigen Blumendekorationen. Salento ist mittlerweile eines der beliebtesten Dörfer in ganz Südamerika.

Nach so viel Programm brauchten wir am Abend eine Stärkung. Diese mussten wir uns jedoch «erarbeiten». Bei einem Kochkurs wurden wir in die Kunst der Arepa-Zubereitung eingewiesen. Eine super Gelegenheit, um die kolumbianische Küche hautnah kennenzulernen.

«Willst du die Wachspalmen sehen, musst du in der Früh aufstehen». Dies ist keine dumme Weisheit, sondern wirklich ein gut gemeinter Tipp. Die berühmten und unter Artenschutz stehenden Wachspalmen sieht man am besten am morgen früh. Da sind die Berge noch nicht wolkenbehangen und es gibt weniger Leute vor Ort. Wir hatten leider nicht die Zeit, ich würde aber allen eine Wanderung im Cocora-Tal empfehlen. So kommt man den bis zu 60 Meter grossen Palmen noch näher.

Das Cocora-Tal liegt auch in der berühmten Kaffee- und Kakaozone. Wie Kaffee hergestellt wird, haben wir bereits gelernt. Es war also noch die Schokoladen-Produktion auf unserer To-Do-Liste. Auf der «Hacienda Venecia» bekamen wir eine Livedemonstration und durften auch gleich selbst Hand anlegen. Wir lernten den Herstellungsprozess von der Bohne bis hin zum fertigen Produkt kennen. Selbstverständlich durfte auch die Kostprobe der fertigen Schokolade nicht fehlen. Im Anschluss reisten wir bereits weiter zu unserem nächsten Ziel: Medellin.

Die zweitgrösste Stadt Kolumbiens liegt auf rund 1500 Metern über Meer und hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Inzwischen hat sich das Stadtbild gewandelt und auch die Wahrnehmung hat sich geändert. 2013 gewann die Stadt sogar den Award für die innovativste Stadt der Welt.

Diese Innovationskraft zeigt sich besonders in der Ausgestaltung der öffentlichen Verkehrsmittel. Im Gegensatz zu Bogota verfügt Medellin über einen funktionierenden Nahverkehr, welcher nicht nur aus Zügen, sondern auch aus Seilbahnen und Rolltreppen besteht.

Diese Rolltreppen konnten wir bei der Tour durch die Comuna 13 selbst benutzen. Die Integration des einstigen Problemviertels in die Stadt gelang mittels Anbindung an den öffentlichen Verkehr und dem breiten Einsatz von Kulturangeboten. Die bewegte Geschichte kann man auf einem Rundgang mittels Street-Art live in Farbe erleben. Vor knapp 20 Jahren noch eine der gefährlichsten Gegenden des Landes, kontrolliert von Paramilitärs, zu einem sicheren und angesagten Künstlerviertel – Wohl nirgends kann man die Geschichte so hautnah erleben wie in der Comuna 13.

Auch in Medellin hat Botero seine Spuren hinterlassen. Auf dem «Plaza Botero» stehen 23 Skulpturen des Künstlers, welche er der Stadt gespendet hat. Der Platz dient dabei als Begegnungsort aller Gesellschaftsschichten und soll die Leute durch Kunst vereinen.

Direkt vom Plaza-Botero aus geht die Metrolinie weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit: die drei Seilbahnlinien. Wir haben uns für die längste der drei Linien entschieden, via Santo Domingo hoch zum Parque Arvi. Während der rund 30-minütigen Fahrt bekommt man ein viel besseres Verständnis für die Dimensionen der Stadt und die Bedeutung der Seilbahn für die Bevölkerung. Die Seilbahn ist eine wahre Erfolgsgeschichte und die Stadt will in Zukunft weitere Linien eröffnen. Die Fahrt war für uns zugleich der Abschied von dieser beeindruckenden Stadt. Wir machten uns auf den Weg zum Flughafen und unserer letzten Destination: Cartagena, die farbenfrohe Stadt an der Karibikküste.

Begrüsst wurden wir von einem anderen Klima als auf unserer bisherigen Reise. 25- 30 Grad, eine hohe Luftfeuchtigkeit und Sonnenschein runden das Tropenfeeling ab. Die Küstenstadt überzeugt mit einem Mix aus karibischem und kolumbianischem Flair. Der Spaziergang durch die Gassen ist nicht nur wegen den bunten Häuserfassaden farbenfroh. Man merkt richtig, wie die Stadt vor Lebensfreude sprüht.

Die richtige kolumbianische Lebensfreude durften wir dann bei einem Kochkurs in der Altstadt erleben. Beim «Lunatico Cooking Studio» kochten wir uns durch die kulturelle Vielfalt der kolumbianischen Küche.

Gestärkt ging es hoch zum «Monasterio de la Popa» wo man viel über die Geschichte der Stadt und Küstenregion erfahren kann. Nebst der spannenden Historie des Klosters geniesst man einen atemberaubenden Ausblick über ganz Cartagena. Weiter in die Geschichte eintauchen kann man beim Fort «San Felipe de Barajas». Das Fort wurde ursprünglich von den Spaniern zur Abwehr von Piraten erbaut. Heute können Mutige sich durch die labyrinthartigen Tunnel unter der Anlage zwängen und die Geschichte hautnah erleben.

Zu jedem Aufenthalt in Cartagena gehört auch ein Ausflug ins Nachtleben. Egal ob ein Rumtasting, ein Abendessen in den belebten Gassen oder ein Cocktail auf einer der unzähligen Rooftop-Bars – das Eintauchen in das abendliche Treiben lohnt sich. Mein persönlicher Tipp: die Rooftop-Bar «Mirador». Nebst leckeren Drinks geniesst man hier auch eine einmalige Aussicht.

Als Abschluss unserer Reise stand ein rund 2-stündiger Bootstransfer zur Isla Mucura an. Die Insel vor der Küste beheimatet das Resort «Punta Faro» und bietet sich als ruhiger Abschluss einer Kolumbien-Reise an. Die Insel besteht nur aus dem Resort und daher werden hier auch keine Zimmerschlüssel benötigt. Ausgerüstet mit einem Glacé genossen wir nochmals das schöne Wetter am Strand und kühlten uns im karibischen Meer ab.

Nach einer Woche Kolumbien bleiben viele unvergessliche Erinnerungen dieses vielfältigen Lands. Kolumbien bietet für Jede und Jeden etwas. Eine einzigartige Flora und Fauna, eine bewegte Geschichte und Gesellschaftswandel und eine vielfältige Küche laden zum Entdecken ein.

Möchten Sie mehr über Kolumbien erfahren? Rufen Sie uns an oder kontaktieren Sie uns per E-Mail (info@dorado-latintours.ch). Gerne verraten wir Ihnen weitere Geheimtipps.

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